Das Urnengrab ist in Mitteleuropa eine Erscheinung der Bronzezeit, die sich mit der Urnenfelder-Kultur zwischen 1250 und 750 v. Chr. weit verbreitete. Dies markiert aber nicht den Übergang von der Körper- zur Brand- oder Feuerbestattung. Leichenbrand wurde bereits im Neolithikum aufgesammelt und ggf. mit Beigaben im Brandgrab (Leichenbrandlager, -schüttung) deponiert. Von den Trägern der Schönfelder-Kultur wurde er erstmals in oft besonders gestalteten Urnen (Gesichtsurnen) auf regelrechten Friedhöfen (Urnenfelder) in die Erde verbracht. Jungbronzezeitlich schützen kleine Steinkisten (Dohren, Landkreis Harburg) die Urnen.
Viele Menschen entscheiden sich, auch aus praktischen Erwägungen, für eine Feuerbestattung. Sie erfordert nur ein kleines Urnengrab bzw. weniger Platz für ein Familiengrab. Auch sind die Kosten für das Grab und die anschließende Grabpflege nicht so hoch wie bei einer Erdbestattung.
Auch bei einer Feuerbestattung ist eine traditionelle Abschiednahme am Sarg möglich. Die Trauergemeinde verabschiedet sich also nach der Trauerfeier in der Trauerhalle, ohne den Verstorbenen zur letzten Ruhestätte begleiten zu können. So bietet z.B. das Krematorium Cottbus die Möglichkeit der feierlichen Abschiednahme vor der Einäscherung am Sarg, in einem großzügigen Trauerraum unmittelbar im Gebäude.
Die Urnenbeisetzung findet abschließend im engsten Familienkreis statt.